Der Marshallplan, benannt nach dem amerikanischen General George C. Marshall, gilt bis heute als einer der bedeutendsten Hilfsprogramme des 20. Jahrhunderts. Der offizielle Name lautet „European Recovery Program“, übersetzt „Europäisches Wiederaufbauprogramm“.
Die Europäischen Staaten lagen nach dem 2. Weltkrieg wirtschaftlich am Boden. Sie waren – bedingt durch die Kriegsführung – verschuldet und benötigten Geld für den Wiederaufbau.
Der größte Gläubiger waren die USA. Sie waren die stärkste Wirtschaftsmacht und hatten nach Umstellung von Kriegs- auf Friedenswirtschaft ein Problem mit der Überproduktion. (Vgl Rubrik Bretton Woods)
Sie brauchten deshalb neue Märkte. Der östliche Teil (Planwirtschaften) fiel weg und es musste sich Westeuropa gesichert werden. Wie konnte dieses Ziel erreicht werden?
Aus zwei Weltkriegen hatte man gelernt. Man musste Kredite vergeben, welche natürlich an Bedingungen geknüpft werden. Umso dringender der Empfänger Geld benötigt, umso einfacher ist es die Bedingungen durchzusetzen.
So vergaben die Amerikaner an 16 Länder Kredite mit der Auflage amerikanische Produkte und Waren zu kaufen. Ein weiterer Teil der Kredite waren nur mit Absprache der USA auszugeben, insbesondere mussten sich die Länder für amerikanisches Kapital und US-Investitionen öffnen.
Weiterhin war Auflage für „finanzielle Stabilität“ zu sorgen, um die Bedienung der US-Kredite sicherzustellen. Heute würde man dies als Austeritätspolitik bezeichnen.
Übrigens haben die USA weiterhin verfügt, dass alle anderen Gläubiger Deutschlands von ihren Forderungen absehen müssen!
Diese gleiche Politik wurde seitdem mit vielen weiteren Ländern vollzogen. Nachzulesen im Buch „Hitman“ von John Perkins. Ein sehr zu empfehlendes Buch, denn ein Insider berichtet hier!
Der „Marshallplan“ war somit ein Konjunkturpaket für die eigene Wirtschaft. Die USA hatten so die Möglichkeit in den Ländern Fuß zu fassen und ihre eigenen Interessen langfristig zu festigen.
Großbritannien und Frankreich nutzen die Kredite um Rüstungsgüter in den USA zu kaufen um mit ihren Kolonialkriegen die Unabhängigkeitsbewegungen in Asien und Afrika fortsetzen zu können.
Natürlich wurde ein Teil der Gelder auch für Hilfsleistungen und Nahrungsmittel verwendet. Interessant wird es allerdings, wenn man sich die Finanzierung dieser humanitären Hilfe anschaut. Dies waren nämlich die amerikanischen Steuerzahler, also die hart arbeitende amerikanische Bevölkerung.
Sie sorgten für die Profite der US-Banken und US-Unternehmen.
Somit erweist sich der Marshallplan als Hilfsprogramm für die amerikanische Finanzelite, organisiert von der damaligen US-Regierung.
(Wolff of Wallstreet, Ernst Wolff)