Finanzkonzerne

Die größten Finanzgesellschaften sind BlackRock, Vanguard und Statestreet.

BlackRock verwaltet 6,85 Billionen US-Dollar, Vanguard 5,6 Billionen und Statestreet 2,51 Billionen US-Dollar. (Stand:2018)

Nur zu Sicherheit: 1 Billion ist ausgeschrieben 1.000.000.000.000 Dollar, eine 1 mit zwölf Nullen!!

Niemand besitzt mehr Anteile an deutschen Unternehmen als BlackRock. Das gleiche gilt für Frankreich, Italien und Großbritannien. In den USA ist BlackRock „nur“ die Nummer 2 nach Vanguard.

Laut Harvard Business Review gehören ihnen zusammen mit Investmentfonds, Hedgefonds, Banken und Versicherungen 80 Prozent aller im S&P 500 gelisteten Aktiengesellschaften der USA.

Nicht die in den Medien präsentierten Unternehmensspitzen sind die Lenker der größten Konzerne, sondern genau diese Finanzkonzerne.

BlackRock verwaltet ca. 6,85 Billionen US $.

Natürlich gehören die Gelder nicht den Konzernen, sondern sie verwalten nur die Kundeneinlagen.

Das Geld kommt von Pensionsfonds, Staatsfonds etc. und von sehr vermögenden Einzelpersonen und Familien.

Weltweit besitzen die reichsten 10 % der Bevölkerung 82 % des Geldvermögens. Das oberste eine Prozent besitzt 43 % des globalen Geldvermögens. Die untere Hälfte besitzt weniger als ein Prozent des Geldvermögens.

Weltweit zählen 580 Millionen Haushalte zu dieser „Oberschicht“ welche 90 % des Geldvermögens besitzen, dies sind 155 Billionen Euro!

Dies ist der Topf aus dem die Finanzkonzerne ihre Kundengelder beziehen.

Die Grenzen von einem Vermögensverwalter und einem Hedgefonds sind fließend und werden oft überschritten. Das Kerngeschäft von BlackRock ist nicht nur das aktive Management von Investmentfonds, Aktien, Anleihen sondern auch das Handeln mit Finanzprodukten aller Art.

Aufgrund der enormen Anteile von passiv gemanagten Indexfonds, haben sie dadurch die Möglichkeit, auf den Aktionärsversammlungen entsprechend Einfluss auf die Unternehmenspolitik zu nehmen.

Unweigerlich stellt sich die Frage, wie können die wenigen Mitarbeiter von BlackRock und Vanguard die Wahrnehmung ihrer Stimmrechte an all den beteiligten Unternehmen (BlackRock allein ist an ca 15.000 Unternehmen beteiligt.) durchführen. Antwort: Gar nicht !

Dafür gibt es sogenannte „Proxy Adviser“. Dies sind Beratungsgesellschaften, die über spezielle Algorithmen verfügen, welche mit Ihren Auftraggebern ausgearbeitet werden. Diese entwickelten Abstimmungsstrategien werden im Namen ihrer Auftraggeber bei der Stimmrechtsabgabe in den Hauptversammlungen ausgeübt.

Diese Branche wird von dem Duopol „Institutional Shareholder Services“ und „Glass Lewis“ beherrscht. Sie besitzen einen Marktanteil von ca. 97 %.


Interessant ist die Aussage der BlackRock-Sprecherin gegenüber der WirtschaftsWoche: „Wenn es soweit kommt, dass wir auf einer Hauptversammlung sprechen müssen, um unsere Interessen durchzusetzen, ist es doch ein Zeichen dafür, dass der Dialog mit einem Unternehmen gescheitert ist. Wenn sie genug Zeit investieren, um mit dem Unternehmen außerhalb der Hauptversammlungen zu arbeiten, muss es doch gar nicht zum Showdown kommen.“


Christian Staub, Chef von BlackRock Deutschland, formuliert es gegenüber dem Tagesspiegel folgendermaßen: „Wir sprechen nicht auf Hauptversammlungen oder stellen dort Anträge, um auf Renditen, die Dividende oder Personalentscheidungen einzuwirken. Wir tauschen uns direkt mit Vorstand und Aufsichtsrat aus, machen dort unsere langfristigen Interessen deutlich. Insofern nehmen wir Einfluss auf Investitionen und Strategien.“


Anhand dieser Äußerungen sollte jedem klar sein, wer die tatsächliche Macht innerhalb der Weltwirtschaft besitzt. Wenn Sie das nächste Mal irgendwo von den „Globalen Märkten“ hören, wissen Sie nun, wer sich dahinter verbirgt.


Weiterführende Informationen können Sie den Büchern „Wer schützt uns vor den Finanzkonzernen“ von Jens Berger und „Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts“ von Werner Rügemer entnehmen.