Bretton Woods

Nach dem 2. Weltkrieg haben sich die Machtverhältnisse zu Gunsten der USA verschoben. Das bisherige Imperium Großbritannien war wirtschaftlich am Boden und hoch verschuldet.

Die USA hingegen hatten die größten Goldvorräte, besaßen das größte Militär und verfügten über die stärkste Wirtschaft.

Das Problem war, dass die USA mehr Waren produzierte, als der Binnenmarkt aufnehmen konnte.

Auf Einladung der USA trafen sich im Sommer 1944 Vertreter von 42 Ländern im exklusiven Skiort Bretton Woods. Inzwischen wissen wir, dass es sich bei diesem Treffen um eine Schauveranstaltung handelte. In den Jahren zuvor hatten sich Vertreter der USA und Großbritanniens mehrmals getroffen und die wichtigsten Beschlüsse waren bereits beschlossene Sache.

Es wurde erstmals in der Geschichte die Währung eines Landes zur weltweiten Leitwährung erklärt.

Der US-Dollar wurde an Gold zu einem Preis von 35$ je Feinunze gebunden. Weiterhin wurden alle Währungen zu festgelegten Wechselkursen an den Dollar gebunden.

Dadurch hatte die USA nun die Möglichkeit in den kommenden Jahrzehnten die ganze Welt – mit Ausnahme der Sowjetunion und den Satellitenstaaten („Planwirtschaften“) – mit ihren Produkten und dem Dollar zu überschwemmen.

„Gedruckt“ besser gesagt „geschaffen“ wurde und wird der Dollar ausschließlich durch die US-Zentralbank FED.

Die FED, welche 1913 gegründet worden ist, befindet sich im Besitz einer „angloamerikanischen Finanzelite“, (Vgl. Rubrik FED).

Diese sehr kleinen Gruppe von wohlhabenden Menschen hat es geschafft, dass globale Finanzsystem der eigenen (Dollar-)Währung zu unterwerfen.

Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass immer mehr Dollar geschaffen worden sind, aber die Goldmenge nicht in gleichem Maß wuchs. Investoren und Regierungen begannen deshalb, Dollar in Gold zu umzutauschen. Da die Nachfrage nach Gold größer als die noch vorhandene Menge an Gold war, hat Nixon im August 1971 die Notbremse gezogen und die Abkopplung des Dollars vom Gold verkündet.

Durch diese Maßnahme wurde die Währung zu einer „Fiat-Währung“, also zu einer Währung die durch keinen realen Gegenwert gedeckt ist. Somit basiert seither das Vertrauen in die Leitwährung lediglich auf die „Übermacht der USA“.

1973 wurde aufgrund von Turbulenzen an den Geldmärkten auch noch die Bindung anderer Währungen aufgehoben. Damit war das System von Bretton Woods endgültig beendet.

Die Vorherrschaft des Dollars als Leitwährung hält bis heute an. Die USA sind weiterhin die stärkste Wirtschafts- und Militärmacht. Dieser Umstand gibt der USA die einzigartige Möglichkeit, ökonomischen und auch militärischen Druck auf die ganze Welt auszuüben.

(Ernst Wolff, Wolff of Wallstreet)